Sat.1 NRW 17.05.2018

In den vergangenen Jahren besuchten rund 200.000 Besucher das Event zum täglichen Fastenbrechen. Der Veranstalter erklärte im Fernsehbeitrag, dass Ansässige wie etwa der Kleingartenverein und das Seniorenheim in der Nähe der Veranstaltung vor dem abendlichen Lärm geschützt werden sollten. Zusatzinfo seitens Bloedorn: Die Mauer bestand aus 51 Containern, war 102 Meter lang und 7,80 Meter hoch sowie war innerhalb zwei Tagen komplett aufgebaut. In einem Telefonat mit der Pressestelle Stadt Dortmund im Anschluss an das Event wurde uns mitgeteilt, dass keine Beschwerden wegen Lärmbelästigung eingingen.

Ruhrnachrichten 17.05.2018

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Die weiße Zeltstadt steht schon fast komplett auf dem Logistikparkplatz A8 am Rabenloh. Seit Mittwochmorgen rollen reihenweise Container an. Sie bilden einen ungewöhnlichen Schallschutz für das „Festi Ramazan“, das ein privater Veranstalter zum muslimischen Fastenmonat Ramadan organisiert.

Das Treiben auf dem Platz am Rabenloh erinnert einen Rangierbahnhof. Lkw mit Containern und Gabelstapler kreuzen über das Gelände. Zwischendrin wuseln fleißige Handwerker, die die weiße Zeltstadt für das Festi Ramazan aufbauen. Und die ist – auch, wenn die Genehmigung der Stadt für das knapp vierwöchige Festival noch immer aussteht – weit gediehen. „Zur Not müssen wir halt alles wieder abbauen“, sagt Schausteller Patrick Arens, der die Veranstalter berät.

Immerhin: Planungs- und Umweltdezernent Ludger Wilde hatte am Dienstag erklärt, dass man „relativ weit“ sei bei der Genehmigung. An das Sicherheits- und Verkehrskonzept hatten die Experten der Verwaltung schon ihren Haken gemacht. Was noch fehlte, war eine abschließende Bewertung zum Thema Lärm.

102 Meter lange Mauer aus Containern

Aber auch der Lärmschutz ist schon in Arbeit. Am Westrand des Festgeländes entsteht dazu die wohl ungewöhnlichste Mauer, die in Dortmund seit der „Wall“-Show von Pink Floyd in der Westfalenhalle 1981 gebaut wurde: 102 Meter lang und 7,80 Meter hoch wird die Mauer aus 51 Containern, die die Dortmunder Firma Bloedorn seit Mittwochmorgen aufbaut. „Morgen nachmittag ist alles komplett“, kündigt Stefan Mlynek von Bloedorn an.
Der Bau ist schon vielfach erprobt. „Wir haben davon schon mehrere Kilometer aufgestellt“, erzählt Mlynek. Meist kommen die Konstruktionen als Lärmschutz an Baustellen zum Einsatz. Bei einer Großveranstaltung in Dortmund erlebt die Container-Mauer allerdings eine Premiere.
Die Konstruktion soll das benachbarte Theodor-Fliedner-Heim vor möglichem Lärm vom Festgelände schützen. „Der Schutz des Altenheims war absolute Priorität. Sonst hätten wir keine Chance für eine Genehmigung gehabt“, erklärt Arens.

Festbeginn mit Verspätung

Grundsätzlich gibt es von ihm Lob für die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Aber auch der Veranstalter gebe sich alle Mühe, das Fest so verträglich wie möglich abzuwickeln. Man kennt die Empfindlichkeiten: Eigentlich sollte das Festi Ramazan schon seit dem 16. Mai auf dem Parkplatz am Remydamm stattfinden. Doch die Bezirksvertretung Innenstadt-Ost sprach sich gegen eine Genehmigung aus, nachdem Anwohner nach schlechten Erfahrungen gegen eine Neuauflage des Festivals auf diesem Platz protestiert hatten.
Mit dem Parkplatz am Rabenloh fand der Veranstalter eine Alternative. Allerdings mit Einschränkungen: Statt für 156 ist hier nur Platz für 106 Stände, Kirmesangebote und laute Musik soll es gar nicht geben. Dafür werden die Lärmschutzwand gebaut, zusätzliche Notausgänge durch die Büsche geschlagen und sogar Nottreppen angelegt.

Höhere Eintrittspreise

Wenn all das reicht, um im Laufe der Woche die Genehmigung der Stadt zu bekommen, soll das Festi Ramazan mit sechs Tagen Verspätung am 22. Mai (Dienstag) beginnen. Die Besucherzahl dürfte deutlich geringer ausfallen als in den vergangenen Jahren, als in vier Wochen rund 200.000 Besucher kamen.

Dazu könnte auch der von 2 auf 4 Euro erhöhte Eintrittspreis beitragen. Damit werde ausgeglichen, dass die Parkplätze im Umfeld – also an den Westfalenhallen und am Stadion – kostenlos zur Verfügung gestellt werden, erklärt Arens. Auch das ist ein Bestandteil des Verkehrskonzepts und damit Grundlage für die Genehmigung.