2020 - fast geschafft
Platz nehmen und anschnallen – wir rasen jetzt mit Ihnen durch das Jahr 2020. Kurz vor unserem 25. Jubiläumsjahr 2021 schauen wir nochmal in Günter Jauch’scher Manier auf das vergangene Jahr zurück.
Und das begann gleich mit einer Mammutaufgabe. Denn im Januar waren wir Teil einer der größten Evakuierungen und Kampfmittelräumungsszenarien deutschlandweit – und das gleich vor der eigenen Haustür in Dortmund. Sechs Containerwände ballastiert mit 40 je 1,8 Tonnen schweren Betonblöcken montierte das Team innerhalb von nur einem Tag. Die Wände schützten das Klinikum Dortmund Nord, die Blutbank sowie die innenstädtische Infrastruktur. Da die massiven Schutzwälle ganz Straßenzüge absperrten, konnten wir mit der Montage erst beginnen, als alle Patienten der Kliniken evakuiert waren. Eine logistische Herausforderung, die wir nur meistern konnten, weil das gesamte Team an einem Strang gezogen hat.
Corona trifft die Event- und Messe-Branche
Keine Events mehr, kein Bierfestival mehr, keine Messen mehr. Ausgerechnet die Event-Branche, die immer abwechslungsreiche und spannende Projekte bereithält, wurde hart getroffen. Für die Düsseldorfer Drupa waren z.B. vor der Absage aller Veranstaltungen bereits über 200 Container bei uns fest gebucht. Aber: Dortmund ließ sich nicht unterkriegen. Auf Phoenix West eröffnete ein Autokino für das wir die Technik-Lager stellten. Wenige Wochen später war dann auch klar: Der Sommer am U darf ebenfalls unter strengen Auflagen stattfinden. Unsere schwarzen Open-Side Container wurden also auch diesen Sommer wieder zu Bühne und Bar umfunktioniert. Wir sponsern das Event alljährlich mit Miete und Montage zum Selbstkostenpreis.
Engagement für die Dortmunder Tafel
Besonders sozial schwache Familien wurden in diesem Jahr von Corona hart getroffen. Die Dortmunder Tafel, die wir bereits seit einiger Zeit unterstützen, musste kurzzeitig ihre Filialen schließen. Dank des Engagements der Ehrenamtler konnte die Lebensmittelausgabe schnell wieder aufgenommen werden. Dennoch: Während die Spendenbereitschaft in der Krise sinkt, werden nach wie vor Lebensmittel vernichtet, die Tafel-Kunden zu Gute kommen könnten. Die Lösung: Zusammen mit der Atlas-Schuhfabrik gaben wir der Tafel Starthilfe, mehr Lebensmittel direkt von Herstellern abholen und in Dortmund lagern zu können. Wir organisierten kurzerhand fünf Kühlcontainer, die auf dem Gelände der Atlas-Schuhfabrik als neues Umschlagslager der Tafel fungieren. Mit der zusätzlichen Spende von zwei Wechselbrücken und insgesamt 15 kostenfreien LKW-Transporten per Fernzug konnten mehr Lebensmittel deutlich leichter auf umliegende Tafeln verteilt werden und mehr Menschen profitieren. Auch die Ruhrnachrichten berichteten und halfen mit einem Spendenaufruf.
Ein bisschen Kultur geht doch – Ruhrhochdeutsch
Wir staunen nicht schlecht, als wir im Juni die Anfrage zur Montage einer Lärmschutzwand bekommen. Warum? Weil wir sie IN der alten Industriehalle Schalthaus auf Phoenix West montieren sollten. Für die Veranstaltungsreihe aus Comedy, Theater und Kabarett „RuhrHOCHdeutsch“ bot die Halle nämlich genug Platz, um coronakonform spielen zu können. Um die Anwohner nicht zu stören, brauchte es den Containerlärmschutz. Nach dem Legoprinzip war die Wand innerhalb weniger Stunden auf- und abgebaut.
Bürocontainer – Mangelware in der Krise
Teststationen, Laborräume, Ausweichmöglichkeiten für Büros – Bürocontainer sind in Corona-Zeiten Mangelware. Die Montage einer großen Containeranlage für unseren Kunden Wayss & Freytag mit eng gestecktem Terminziel war darum z.B. nur mit vereinten Kräften mit unserem Partner Containex zu schaffen. Auch für Ordnungsämter und Krankenhäuser montierten wir Raumcontaineranlagen, um etwa Platz zu schaffen für Personal in der Kontaktverfolgung oder für das nötige Testequipment in Kliniken.
Das Team wächst weiter
Im August startete Vanessa Schulte bei uns ihre Ausbildung zur Speditionskauffrau. Schon nach kurzer Zeit übernahm sie die Organisation eigener Transportprojekte und war schnell fester Bestandteil des Teams.
Kampmittelräumung im Herbst
Im September und Oktober kamen die Städte Münster und Koblenz auf uns zu. Bei Sondierungen ergaben sich Kampfmittelverdachtspunkte und unsere Container sollten als Schutzwände eingesetzt werden:
- In Münster montierte unser Team insgesamt drei mit Wasser ballastierte Wände und arbeitete dafür Hand in Hand mit der Feuerwehr. Trotz der Schutzwände begann in Münster daraufhin die größte Evakuierung in der Geschichte der Bundesrepublik.
- In Koblenz meisterten wir unseren ersten Einsatz außerhalb von NRW im Bereich Kampfmittelräumung. Zwölf Container, davon acht mit Wasser befüllt, hausten die Bombe ein und verhinderten, dass eine Justizvollzugsanstalt evakuiert werden musste. Insgesamt waren wir im Jahr 2020 sieben Mal für den Katastrophenschutz mit unseren Containerschutzwänden im Einsatz.
Teamwork mit dem Container Terminal Dortmund
Kompetenzen bündeln und Partnerschaften auf lokaler Ebene stärken: Innerhalb einer Woche hat Bloedorn Container gemeinsam mit dem Containerterminal Dortmund (CTD) 110 TEU im umweltfreundlichen kombinierten Verkehr per Schiff, Schiene und Straße von Antwerpen über Emmelsum nach Dortmund geholt. Ein Transport der gut 55 LKW-Ladungen ersetzt hat. Ein guter Teil der Container ging vom CTD aus direkt in den Bau einer Containerschutzwand. Der große Vorteil der Zusammenarbeit: der kurze Nachlaufweg und damit die Möglichkeit der genauen Taktung für die Anlieferung. Auf anderen Wegen wäre es zudem kaum möglich gewesen, so viele Container in so kurzer Zeit nach Dortmund zu ziehen.
Container für Streetworker
Container für Dortmunder Streetworker und Jugendliche: Seit November bietet das Überlebenshilfeprojekt mehr Raum für Beratung und als kurzzeitige Zuflucht. Wir haben drei der sechs Container sowie die Anlieferung und Montage gefördert. Für eine schnelle und unbürokratische Hilfe, die Regina Bieber von BB4U angeschoben hat, war es höchste Zeit: Die Klientenzahl stieg in den vergangenen Jahren immer weiter und die Pandemie machte es Wohnungs- und Obdachlosen schwer, Unterschlupf zu finden. Oftmals seien bis zu 160 Menschen pro Tag in der Einrichtung, sodass die Räumlichkeiten dem Bedarf nicht mehr gerecht wurden. Bereits seit letztem Jahr unterstützen wir Projekte des Vereins BB4U. Der Verein, gegründet von Architektin Regina Bieber und Dachdeckermeisterin Nicola Weller-Burmann, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen der Stadt Dortmund Räume zu schaffen, in denen sie sich aufgehoben fühlen.
Bloedorn Container wird 25
Und so schließen wir das Jahr 2020 ab. Wir sind froh darüber, dass wir es gut durch das Krisenjahr geschafft haben und darüber hinaus noch in der Lage waren, lokale soziale Projekte zu unterstützen. Dieses Engagement werden wir auch 2021 weiterführen und hoffentlich in der Lage sein, ein Vierteljahrhundert Bloedorn Container mit unseren Freunden, Familien und Kunden zu feiern. Der Start in 2021 ist jetzt schon vielversprechend: Direkt im Januar dürfen wir in Göttingen mehrere Bombenverdachtspunkte mit Containerschutzwänden aus insgesamt über 70 Containern absichern.
Weihnachtsstimmung auf dem Container
Raumcontainer für Überlebenshilfeprojekt
Kooperation CTD für multimodalen Transport
Containerschutzwand haust Bombe in Koblenz ein
Corona im Frühjahr: Zeit der Autokinos in Dortmund
Containerschutzwand für die Aufgrabung von Kampfmittelverdachtspunkten in Münster
Dortmunder Tafel: Lagerraum in Wechselbrücken
Auszubildende Vanessa Schulte startete im August
Raumcontaineranlage für Wayss und Freytag direkt am Flughafen Düsseldorf