UPS, DPD, GLS und Amazon Logistics fahren die „letzte Meile“ emissionsfrei. Ein durch uns montiertes Containerlager am Ostwall dient dabei als Zwischenlager.  

Das Mikrodepot am Ostwall nimmt seinen Betrieb auf. Die DOPARK GmbH hat diesen Umschlagplatz für die klimafreundliche Zustellung von Kurier-, Express- und Paketdiensten im Auftrag der Stadt Dortmund errichtet. Bloedorn Container hat Container und Montage für das Depot realisiert. UPS, DPD, GLS und Amazon Logistics beteiligen sich alle an dem Pilotprojekt. Mit diesem gemeinsamen und damit flächensparenden Betrieb eines Mikrodepots durch verschiedene Dienstleister ist die Stadt Dortmund beispielgebend.

Dortmund setzt bundesweit Maßstäbe

„Dieser unternehmensübergreifende Beteiligungsprozess für emissionsfreien Lieferverkehr zeigt, dass Klimaschutz und Verkehrswende ein Gemeinschaftsprozess vieler Akteure und Akteurinnen ist, den die Stadt Dortmund koordiniert und steuert“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. Auch NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat eine Videobotschaft zu dem Anlass gesendet. Er freut sich, dass Dortmund damit beim Thema klimaneutrale Stadt in Nordrhein-Westfalen vorangeht und sieht eine Vorbildfunktion: „Wir wollen, dass gute Lösungen sich dann auch verbreiten über Dortmund hinaus in unser Land.“ (Hier seine Videobotschaft zur Eröffnung des Mikrodepots.)

Auch Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, begrüßt den erfolgreichen Start des Mikrodepots: „Mikrodepot ist nicht gleich Mikrodepot! Es ist eben nicht nur ein leer stehendes Ladenlokal oder ein Container, den ein einzelner Lieferdienst isoliert nutzt. Dieses Mikrodepot ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem überzeugenden Gesamtkonzept“, sagt Ehrich. Anders wäre es nicht gelungen, die größten deutschen Lieferdienste für eine Zusammenarbeit zu begeistern. Damit setzt Dortmund nach Überzeugung der IHK bundesweit Maßstäbe.

So funktioniert der emissionsfreie Lieferverkehr

Von Januar 2021 bis Februar 2022 liefern die Paketdienstleister UPS, DPD, GLS und Amazon Logistics Transportgüter in das Mikrodepot. Von dort aus schlagen sie diese zur Feinverteilung auf der „letzten Meile“ auf klimafreundliche Verkehrsmittel wie Lastenräder um. Auch die Container selbst sind eine möglichst nachhaltige Lagermöglichkeit. „Nachdem sie beladen mit Waren in Europa ankommen, nutzen wir sie hier über viele Jahr für die unterschiedlichsten Einsätze: Als Bausteine einer Lärm- oder Splitterschutzwand, als Lager für die Baubranche oder sogar als Spezialumbauten für Events- und Kulturveranstaltungen. Und noch dazu kommen sie für das Mikrodepot in Dortmund von unserem Bestand in Dortmund, also auch noch ein kurzer Anlieferungsweg“, erklärt Geschäftsführer Mathias Weber.    

Die Lieferkette läuft in folgenden Schritten ab: Pakete werden aufgegeben und vom Paketshop mit einem Transporter in ein regionales Logistikzentrum gebracht. Dort werden sie in einen Lkw verladen und in das für Dortmund zuständige regionale Verteilzentrum geliefert. Ein Lieferwagen holt die Pakete dort ab und bringt sie zum Mikrodepot am Ostwall. Dort wird die Sendung auf ein klimafreundliches Transportmittel – beispielsweise ein Lastenrad – verladen und gelangt so innerhalb der Innenstadt emissionsfrei und stadtfreundlich zur Zieladresse.

Kampagnenbotschaften im UmsteiGERN-Design

Mit seiner Gestaltung der folierten Überseecontainer im UmsteiGERN-Design sorgt das Mikrodepot am Ostwall bei Vorbeifahrenden und Passanten für Aufsehen: Zum Wall hin weisen plakative Kampagnenbotschaften auf die klimafreundliche Nutzung der Container als Mikrodepot hin. Zur Nebenfahrbahn und Gehwegseite erläutern die beteiligten Paketdienstleister ihre Motivation zur Teilnahme am Mikrodepot am Ostwall. Wer sich näher über das Mikrodepot, die daran Beteiligten und Abläufe informieren will, erhält ausführliche Informationen auf den Informationstafeln an den nördlichen und südlichen Stirnseiten des Mikrodepots sowie auf der städtischen Website.

14 Monate Probebetrieb

Das Mikrodepot am Ostwall ist eine von 16 Maßnahmen des EU-Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt. Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Als temporäre Einrichtung wird der Betrieb 14 Monate lang erprobt. Während dieser Zeit können Praxis- und Erfahrungswerte gesammelt und die dauerhafte Einrichtung eines Mikrodepots in einer Bestandsimmobilie vorbereitet werden. Parallel zum Betrieb des temporären Mikrodepots werden innerstädtische Immobilien auf ihre logistische Verwertbarkeit für ein dauerhaftes Mikrodepot untersucht. Die Bloedorn Container gehen nach dem Einsatz als Mikrodepot danach in weitere Verwendungen.