Als am Donnerstagmittag unser LKW über den Marler Sportplatz rollte, hätte man meinen können, hier würde für die nächste Außenwette trainiert und gleich kommt Thomas Gottschalk um die Ecke. Das aufgeregte Publikum - die Schüler des Gymnasiums am Loekamp (GIL) - filmte und fotografierte jede Bewegung und den Schulhof säumten selbstgebastelte Gierlanden, worauf zu lesen war: Willkommen Container. Was wirklich hier los war? Beginnen wir von vorn.

Alles begann damit, dass im Oktober ein Lehrer und eine Lehrerin auf unserem Containergelände einen 20-Fuß-Seecontainer nicht nur nach dem optischen Zustand, sondern auch nach Geruch ausgesucht hatten. Ungewöhnlich? Auf jeden Fall! Aber aus gutem Grund: Denn die Stahlbox soll am Gymnasium am Loekamp ein kleines kreatives Zentrum werden, in den sich die Schülerinnen und Schüler auch etwas länger aufhalten können. Als Kunstausleihe und Kreativraum wird aus dem roten Container also bald ein buntes Kunstwerk, von innen und außen. Da muss die Wohlfühlathmosphäre stimmen. Inspiriert vom kreativen Projekt haben auch andere Fachlehrer spannendes mit dem Container vor: Für Mathe den Innenraum berechnen oder schauen, welchen CO2-Ausstoß eine Seereise heruntergerechnet auf einen Container bedeutet; Für Erdkunde die Recherche, welche Stationen ein Container auf seinem Weg über die Weltmeere machte; Für Deutsch ein Bericht über das Containerprojekt. Was sich an einer Stahlbox alles Lernen lässt, brachte uns mal wieder zum Staunen.

Nachdem die Wahl für den richtigen Container gefallen war, begannen am Gymnasium die Vorbereitungen für die Anlieferung: In einer kleinen Grüninsel auf dem Schulhof wurde das Fundament für den Container von der Kunst-AG selbst vorbereitet. Die jüngeren Schüler malten Bilder und lernten schon vorab, welche Fragen sie in einem Bericht beantworten müssen, damit er verständlich wird. Dann war es am Donnerstag schließlich soweit - der Tag der Anlieferung. Um auf den hinteren Teil des Schulhofes zu gelangen, musste unser Fahrer Rückwärts durch Fahrräder zirkeln, vorsichtig über den Sportplatz rollen und schließlich zwischen all den aufgeregten Schülern den Container an Ort und Stelle kranen und resümiert: "So viel Aufmerksamkeit hab' ich eher selten beim Container abladen."

Wir wünschen den Schülern des GIL viel Spaß mit dem Container und schauen in einiger Zeit nochmal vorbei, um zu schauen, was aus dem Projekt wurde.