30.01.2021
Splitterschutz

Schutzwände für Göttingen

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Vier Kampfmittelverdachtspunkte nah beieinander, mitten in der Stadt - für diesen besonderen Einsatz brauchte die Stadt Göttingen eine besondere Schutzvorkehrung: unsere Containerwände. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Einsatz.

Wie viele Container werden für die Kampfmittelräumung aufgebaut?

Vier Wände aus insgesamt 72 20-Fuß-Containern werden an folgenden Standorten aufgebaut:

2 Wände aus insgesamt 40 Containern schützen die Häuser und die Sankt-Godehard-Kirche auf der Pfalz-Grona-Breite.
2 Wände aus 32 Containern stehen zwischen Caritaszentrum an der Godehardstraße und Leine, um die Katholische Pfarrgemeinde und die Sparkassenarena abzuschirmen.

Alle Wände werden dreilagig montiert und dort, wo die Container auf befestigtem Untergrund stehen, in allen drei Lagen mit Wasser befüllt. Auf unbefestigtem Untergrund, wie zum Beispiel Wiese, werden mindestens zwei Lagen mit Wasser befüllt. Stahlplatten dienen hier als Lastenverteilung.

Welche Masse wirkt im Falle einer Sprengung gegen die Druckwelle und Splitter?

Allein 72 Container bringen ein Leergewicht von 158 Tonnen auf die Waage. 46 der 72 Container werden zusätzlich mit 24.000 Litern Wasser befüllt – insgesamt kommt so eine Masse von 1.262 Tonnen zusammen.

Wie wird der Aufbau ablaufen?

Die Container wurden durch die Bloedorn Container GmbH bereits ab Mitte Januar angeliefert. Dabei haben die Disponenten des Dienstleisters darauf geachtet, bereits in der Nähe befindliche Container nach Göttingen zu befördern und Transportwege so effizient wie möglich zu gestalten. Auf dem Gelände neben dem Skatepark an der Leine entstand bis zum 25. Januar ein Zwischenlager, in dem die Container bereits vorab mit sogenannten Flexitanks für die Wasserbefüllung ausgestattet wurden.

Ab dem 26. Januar startet der eigentliche Aufbau der Wände. Die Fahrzeuge der Bloedorn Container GmbH müssen die vorbereiteten Container dann nur noch vom Skatepark zur Pfalz-Grona-Breite und der Godehardstraße transportieren. Zum Be- und Entladen steht je ein Stapler vor Ort bereit. Wie Legosteine werden die noch leeren Container dann gestapelt und mit massiven Stahlverbindungen gesichert. THW und Feuerwehr übernehmen anschließend das Befüllen der Tanks mit Wasser aus der Leine. Da dies über die Türen an den Stirnseiten der Container geschieht, müssen Montage und Befüllung für einen optimalen Ablauf genau getaktet erfolgen. Nach dem Einsatz wird das Wasser wieder in die Leine abgeleitet.

Welchen Personaleinsatz bedeutet der Einsatz für die Bloedorn Container GmbH?

Für den Aufbau arbeitet ein Team aus zehn Mitarbeitern vor Ort. Drei weitere Mitarbeiter stehen als „Notreserve“ auf Abruf in Dortmund bereit. Für den Rückbau sind drei bis vier Tage geplant, da das Wasser gezielt in die Leine abgelassen wird.

Statements der Bloedorn Container GmbH

„Der Einsatz hier in Göttingen ist eine Dimension für sich: Wir haben im vergangenen Jahr mehrere, auch komplexe Einsatzszenarien mitgemacht. Hier in Göttingen montieren wir unsere bislang größte Containerschutzwand“, berichtet Björn Henkel, Prokurist und Gesellschafter Bloedorn Container GmbH.

„Im vergangenen Jahr wurden wir insgesamt sieben Mal beauftragt, unsere Container als Splitter- und Druckwellenschutz bei einer Kampfmittelbeseitigung bzw. zum Absichern eines Verdachtspunktes einzusetzen. Diese besonderen Einsätze sind mittlerweile eine unserer Spezialisierungen. Wir sind in der Lage mit ein bis zwei Tagen Vorlaufzeit deutschlandweit Einsätze der Kampfmittelräumung mit unseren Schutzwänden abzuschirmen“, so Mathias Weber, Geschäftsführer Bloedorn Container GmbH.

Wir drücken dem Team der Kampfmittelräumung, das heute die Verdachtspunkte freilegt und Funde entschärft, alle Daumen, dass alles gut geht!